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ZVers 6, November 2022, Seite 241

W&I-Versicherungen bei Unternehmenskaufverträgen

Felix Hörlsberger und Anna Martseva

Die Versicherung von Gewährleistung(sverletzungen) in Unternehmenskaufverträgen (share oder asset deal) ist mittlerweile verbreitet, da sie in der Regel sowohl den Verkäufern als auch den Käufern wesentliche Vorteile bringt. Aus versicherungsrechtlicher Sicht soll dieser Beitrag zur Einordnung der W&I-Versicherung helfen, zumal dieses Thema in Österreich noch kaum behandelt wurde.

1. Begriff und Verbreitung

Schon seit den 2000er-Jahren zählen Warranty-and-indemnity-Versicherungen (im Folgenden: W&I-Versicherungen; deutsch: Gewährleistungsversicherungen) zur typischen M&A-Geschäftspraxis im angloamerikanischen Rechtsraum. In den letzten Jahren kommt W&I-Versicherungen auch bei Unternehmensverkäufen im deutschsprachigen Raum – insbesondere im Private-Equity-Bereich – eine immer größere Bedeutung zu.

W&I-Versicherungen sollen einerseits Risiken, die durch Verletzung von Verkäufergarantien bei Unternehmenskaufverträgen entstehen können, abdecken und andererseits die regelmäßig große Herausforderung ausgleichen, bei Vertragsverhandlungen eine Einigung über die Rahmenbedingungen für Gewährleistungszusagen und/oder Garantien zu erzielen. Durch den Abschluss einer W&I-Versicherung wird das wi...

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