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SWK 36, 20. Dezember 2008, Seite 207

Sanktionierte "Bilanzfälschung" während der weltweiten Finanzkrise in Europa?

Wo bleibt der Grundsatz der Bilanzwahrheit?

Christian Mekis

Wir lernen jetzt alles aus der Finanzkrise, sagt man uns: Doch wir lernen nichts. Mitten in der Krise verfällt man europaweit in Bilanztricksereien, um finanzielle Milliardengräber nicht zeigen zu müssen. Dass die internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IAS/IFRS, US-GAAP) fehlgeratene Inventarstücke im Regelungsbereich der Rechnungslegung sind, habe ich in meinem Artikel in SWK-Heft 8/2002, T 45, vertreten: Die diesbezügliche argumentative Bekräftigung lässt sich aus der aktuellen Weltfinanzkrise, die in Wirklichkeit eine Weltrezession ist, gewinnen: Die IFRS-Regeln wurden im Handstreich im Oktober 2008 so umgestaltet, dass europäische Banken im 3. Quartal 2008 ihre Quartalsabschlüsse sanktioniert "geschönt" haben.

1. Die internationalen Bilanzregeln: Fundamentale Fehlkonstruktion

• Die Bilanzwahrheit (true and fair view) fordert, Vermögen und Schulden einer Gesellschaft getreu darzustellen. Diese Generalnorm wird als Beiwerk für den Anhang abgetan. International basteln Rechnungsleger eigensüchtig Zahlenwerke im bunten Sortiment der Einzelregeln (IFRS, US-GAAP): Diese sind maßgeblich von Prüfern aus den Vereinigten Staaten, die immer schon detailverliebte Administrations-Unget...

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