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iFamZ 6, November 2012, Seite 311

Relocation – from Theory to Practice

Kindeswohl als Richtschnur bei familiärem Auslandsumzug

Dagmar Coester-Waltjen

Die gegenseitige Befruchtung von Theorie und Praxis ist in dem vorliegenden Themenkreis der Umzugsproblematik getrennt lebender (gemeinsam obsorgeberechtigter bzw umgangsberechtigter) Eltern keineswegs abgeschlossen, sondern bedarf weiterer wechselseitiger Durchdringung. Angesichts von Reformüberlegungen zur Einführung einer gemeinsamen elterlichen Verantwortung ex lege in Österreich, der Schweiz und eventuell auch in Deutschland ist die Problematik von besonderer Aktualität.

Im Folgenden sollen drei Schwerpunkte gesetzt und dabei einige provokante Fragen gestellt werden. Der erste Schwerpunkt beleuchtet kurz die unterschiedlichen Situationen, Rahmenbedingungen und Rechtskulturen. Der zweite Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem Kindeswohl als Richtschnur für gesetzliche Regelungen und gerichtliche Entscheidungen. Als Drittes sei schließlich den Möglichkeiten einer Problemreduzierung Aufmerksamkeit gezollt.

I. Problemstellungen

A. Die unterschiedlichen faktischen Situationen

Die Frage, ob ein Elternteil mit seinem Kind in ein anderes Land ziehen darf, kann sich in sehr unterschiedlichen Situationen stellen: Zum einen, wenn bei einer Trennung der Eltern über die elterliche Verantwortung ...

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