Im Bundesfinanzgericht findet nach der Pensionierung von Prof. Dr. Christian Lenneis und der Übernahme der Präsidentschaft durch Dr. Peter Unger ein Generationswechsel statt. Wir baten den alten und den neuen Präsidenten zum Interview, um mehr zu ihren unterschiedlichen Rückblenden und Ausblicken zu erfahren.

BFGjournal: Zunächst eine persönliche Frage. Wie fühlt ihr euch am ersten Tag nach bzw am ersten Tag der Präsidentschaft?

Christian Lenneis: Ich habe bis zum Schluss voll gearbeitet und als meine letzte Amtshandlung zwölf Dreiervorschläge zur Richternachbesetzung unterschrieben. Dass ich jetzt nicht mehr Teil des BFG bin, kommt mir irgendwie unwirklich vor. Allerdings habe ich am 1.12. bereits den Vorsitz bei einer Steuerberaterprüfung geführt, was den Übergang doch erleichtert hat.

Peter Unger: Der 1.12. war natürlich sehr ereignisreich. Einerseits war es mir eine Freude, erste Antrittsrunden und –gespräche in der Geschäftsstelle am Sitz und im Präsidium durchführen zu können, andererseits mussten parallel dazu bereits am ersten Tag zahlreiche Weichen gestellt und Entscheidungen getroffen oder – weil Christian die Dreiervorschläge erwähnt hat – in die Wege geleitet werden.